Die Atacamawüste – trockener geht nicht!

San Pedro de Atacama und Vale de la Luna

Mit dem Bus ging es Morgens um 4:00 Uhr von Uyuni in Richtung chilenische Grenze. Morgens an der Grenze angekommen, dauerte es eine Weile bis alle Taschen kontrolliert waren (Chile ist da sehr streng bei der Einreise wenn es um frische Waren geht) und dann ging es weiter nach Calama. Dort warteten wir drei Stunden bis uns am Nachmittag ein netter chilenischer Busfahrer an unserer Ziel brachte: San Pedro de Atacama. Man merkte sofort wie trocken die Luft hier war und auch die kommenden Tage sollten wir das noch zu spüren bekommen. Wir legten hier nach dem viertägigen Salar de Uyuni-Trip eine Pause ein und relaxten erstmal zwei Tage. Am dritten Tag packte uns aber der Bewegungsdrang und wir besorgten uns im Hostel zwei Mountainbikes um in die Wüstenlandschaft „Valle de la Luna“ zu fahren.
Durch die Trockenheit gibt es hier keine Pflanzen. Tiere sieht man in der Regel auch nicht. Wir spazierten durch einen Canyon und fuhren mit dem Mountainbike durch das Gelände. Bevor die Sonne unterging suchten wir uns ein schönes Plätzchen auf einem Hügel und schauten uns hoch oben die Landschaft und den Sonnenuntergang an. Auch konnten wir hier den Vulkan Licancabur (den wir schon auf der Salar De Uyuni Tour sahen) von der anderen Seite bestaunen. Nachdem die Sonne verschwunden war, änderten sich die Farben von rot in grau und man kam sich ein bisschen vor, als wäre man auf dem Mond.

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Besteigung des „Láscar“

Am nächsten Tag stand eine Vulkanbesteigung auf dem Programm, zumindest für Walter, denn Kim ließ sich zu wandern auf Vulkangestein bei 0°C und 80 km/h Wind nicht sonderlich begeistern, ich dagegen schon 🙂
Ich hatte mich im Vorfeld über die umliegenden Vulkane informiert und da es meine erste Besteigung auf über 5000 Meter war, habe ich beschlossen mich einer Tour mit Guide anzuschließen. Es sollte auf den 5592 Meter hohen Vulkan „Láscar“ gehen, der zurzeit als der aktivste Vulkan Chiles gilt. Technisch nicht sehr anspruchsvoll aber durch die Höhe nicht zu unterschätzen.
Um 5:30 Uhr wurden wir an unseren Hostels von unserem Guide abgeholt. Mit im Jeep waren Marc aus der Schweiz und Dan aus England. Die Fahrt zur „Laguna Lejía“ dauerte ca. 1 Stunde. Rechtzeitig zum Sonnenaufgang erreichten wir die Lagune und nahmen zuerst ein leichtes Frühstück zu uns. Danach stiegen wir wieder in den Jeep und fuhren zum Startpunkt auf 4800 Meter.

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Es war arschkalt und sauwindig als wir aus dem Jeep stiegen und zum Glück hatte unser Guide ein paar Extrahandschuhe für jeden dabei. Und zum Glück hatte Kim mir ihre Daunenjacke und schwarze Leggins mit weißen Punkten aufgedrückt, war zwar etwas eng aber dafür schön warm 🙂
Wir packten unser Proviant und marschierten los. Schon nach kurzer Zeit merkten wir, dass wandern auf solchen Höhen nochmal etwas anders ist, denn aktives atmen war essentiell. Da wir alle gut akklimatisiert waren und unser Guide uns über eventuelle Probleme gut aufgeklärt hat, sind wir alle sehr gut voran gekommen. Nur der Rotz lief in strömen, kam aber nicht weit, da er am Bart zu Eis wurde.
Nach 30 Minuten laufen legten wir eine erste kurze Pause ein und gönnten uns einen Müsliriegel und was zu trinken.

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Nach ca. 1,5 Stunden haben wir den dampfenden Krater erreicht. Der Schwefelgestank war recht erträglich, was wohl am Wind lag. Der war nämlich aufgrund der Wetterlage gewaltig und wir mussten uns ordentlich festhalten. Aufgrund dessen wollte uns der Guide die letzten Meter bis zum eigentlichen Gipfel nicht besteigen lassen. Aber hier am 900 Meter breiten Krater zu stehen mit einer gigantischen Aussicht auf die ganze Atacamawüste, war die ganzen Mühen wert.

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Der Abstieg war easy und innerhalb von 30 Minuten waren wir wieder am Jeep. Die Heizung funktionierte tadellos, denn der gefrorene Rotz wechselte zurück in den flüssigen Aggregatzustand, nicht sehr appetitlich aber läuft! 🙂

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Entlegene Lagunen

In San Pedro de Atacama gingen wir fast jeden Mittag zu unserem lokalen Stammrestaurant, wo es für umgerechnet 3,50 € ein sehr leckeres 3 Gänge Menü gab. An einem Tag viel uns an einem Hostel ein Aushang von 2 Reisenden auf, die noch jemanden zum Mietautosharing suchten. So lernten wir Eva und Francesco aus Belgien kennen.
Gemeinsam organisierten wir einen Jeep um etwas entlegenere Gegenden zu erkunden. Wir fuhren zuerst zum Nationalpark „Laguna Chaxa“. Das Gebiet besteht hauptsächlich aus Salzgestein. Dort befindet sich auch die gleichnamige Lagune, wo wir Vögel und Flamingos beobachten konnten.

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Die Route Richtung Süden führte uns weiter durch das trockene Gebiet. Insgesamt ähnelte die Umgebung sehr dem Hochland in Bolivien und wir konnten wieder wilde Vikunjas beobachten. Wir hatten das perfekte Wetter und erreichten nach einiger Fahrtzeit die „Laguna Miscanti“ und die „Laguna Miniques“. Die Aussicht auf die umliegenden Berge und das tiefe Blau der Lagunen war wieder einmal überwältigend.

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Nach der Mittagspause entschieden wir uns erst einmal zur „Laguna Lejía“ zu fahren um dann zu schauen, ob wir weiter kommen. Der Weg dorthin ging ein ganzes Stück über Schotterpiste, die sich teilweise wie ein Waschbrett anfühlte. Wir waren das ja schon gewohnt und mit 80 Sachen war es auch recht erträglich. Unterwegs begegneten wir noch einem einsamen Esel und einer Lamaherde und an der Lagune hatten wir einen tollen Ausblick auf die umliegenden Vulkane.

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Mittlerweile war es Abend geworden und wir entschieden uns den Heimweg anzutreten, also erstmal 40 Minuten Schotterpiste. Die Lamaherde hatte wohl die gleiche Idee und so kam es, dass die haarigen Vierbeiner uns den Heimweg versperrten. Rechts und Links gab es kein vorbeikommen und so blieb uns nur der Anblick von ca. 35 haarigen Lamahintern.

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Nach ca. 30 Minuten gab es dann doch ne Überholmöglichkeit, die wir gleich nutzten.
Tschüß Lamas und auf Wiedersehen Atacama 🙂

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2 Kommentare

  1. Hi ihr zwei.
    Ihr habt mal eine richtig geile Tour hinter Euch.
    Mega schöne Bilder, und ich finde es richtig toll, wie ihr eure Erfahrungen mit uns allen teilt. Macht weiter so und bleibt gesund.
    LG aus dem wunderschönen Hirschau

  2. Hut ab vor der Vulkanbesteigung bei den widrigen Wetterbedingungen!
    Und superschöne Fotos! Danke.
    Da möchte ich auch mal hin!
    Martina

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