мой дорогой Dshambul

Unser zweiter Flug hat uns von Istanbul nach Bishkek gebracht.
Nach langen Verhandlungen mit den Taxifahrern und mit Hilfe unserer Freunde in Dshambul haben wir es geschafft für die Fahrt zur kasachischen Grenze anstatt 100 Dollar knapp 25 Euro zu zahlen. Der Discount hat sich dann damit gerächt, dass die Karre (zumindest ein Audi) ein alter, klappriger Schrotthaufen war und es im inneren übelst nach Benzin gestunken hat. Verwunderlich war auch, dass der Fahrersitz nur mit einer Schnur befestigt war. Naja, andere Länder andere Sitten.

Nachdem wir dann endlich kasachischen Boden betreten haben, wurde mir (Walera) so richtig warm ums Herz. Denn der erste Toilettengang auf dem kasachischen Plumsklo einer einheimischen Familie hat mich dann doch sehr an meine Geburtsheimat erinnert. Gerüche die man als Kind wahrgenommen hat, vergisst man wohl nie.

Von der Grenze ging es dann wieder mit dem Taxi weiter nach Dshambul, mittlerweile Taraz genannt. Als wir ankamen wurden wir unglaublich herzlich und mit Freudentränen im Haus unserer Freunde Tante Natascha, Sascha und Aljoscha empfangen.
Noch am selben Tag haben wir uns den Park, die Schule in der Waleras Großeltern gearbeitet haben und den Stadtkern angeschaut. Am Abend standen wir vor dem Spiegel, vor dem sich vor ca. 40 Jahren Waleras Mutter Ella und ihre Freundin Natascha als Schulmädchen geschminkt haben.

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Nicht zu vergessen, der eigentliche Herr des Hauses: „Bars“

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Samstags gab es dann, anlässlich Aljoschas 40. Geburtstags, richtig guten Schaschlik.

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An den weiteren Tagen war volles Programm angesagt. Wir besuchten Aljoschas Eltern Tante Ludmilla und ihren Mann Slava, Freunde meiner Großeltern und unglaublich nette und freundliche Menschen. Slava hat uns zum Grab meiner Urgroßmutter Olga Müller gefahren. Auf dem Friedhof konnte man erkennen, dass zu Zeiten der Sowjetunion sehr viele Deutsche in Dshambul gelebt haben. Wir fuhren noch auf die Datschja und zur Aischa-Bibi. Am Abend gab es dann Besuch von Aljoschas Freunden Oleg und Angelika. Die beiden führen ein mobiles Hospiz in Taraz, was für Kasachstan einzigartig ist. Für Ihre Arbeit wurde Angelika schon viele Male vom Präsidenten und internationalen Organisationen ausgezeichnet.

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Am Tag drauf besuchten wir die Häuser, in denen Waleras Großeltern gelebt haben.
Zuerst das Haus von Oma Linda und Opa Reinhold. Wieder wurden wir von unglaublich gastfreundlichen Menschen empfangen. Ismail und seine Familie haben uns sofort zum Tee an Ihren gedeckten Tisch eingeladen. Er erzählte uns wie sie leben und zeigte uns das Haus. Das Eingangstor trägt immer noch die Initialen meines Großvaters „KLEE ROMAN“.
Danach das Haus von Oma Erika und Opa Johannes. Dort wohnt Oma Nadja mit ihrem Sohn, Enkeln und Urenkeln. Und wieder grenzenlose Gastfreundschaft, Einladung zu Tee, Gebäck und Wassermelone. Wir unterhielten uns und Walera zeigte Bilder von Zuhause. Oma Nadja hat natürlich Oma Erika auf dem Bild wiedererkannt.
Das Linke Haus im Hofeingang war Waleras erstes Zuhause.

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In beiden Häusern leben türkische Familien, die, wie der Zufall es so will, auch miteinander verwandt sind. Der alte Heizofen von Opa Johannes wird immer noch benutzt, der Hühnerstall steht auch noch und die Trauben von Opa Reinhold wachsen immer noch im Garten. Nach knapp 30 Jahren besuche ich zum ersten Mal den Ort, an dem ich zur Welt gekommen bin und an dem meine Eltern aufgewachsen sind. Was einem alles durch den Kopf schießt ist irgendwie nicht zu beschreiben und muss erstmal verarbeitet werden. Auf jeden Fall spüre ich eine tiefe Verbundenheit zu dem Ort und den Menschen.

Insgesamt waren wir 6 Tage in Dshambul, die unglaublich schnell vergangen sind und der Abschied fiel uns schwer. Die Gastfreundschaft und Herzlichkeit, die wir hier in Taraz kennen gelernt haben war überwältigend.

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5 Kommentare

  1. Hallo, Kinder. Danke für schöne emotionale Bericht. Es freut mich sehr, das Ihr unsere Heimat besucht haben.Sehr schöne Bilder. Kim, dir passt sehr gut „Ak Kalpak“.
    Alees Gute Euch auf wetere Reise.
    Papa Ignaz.

  2. Yo Kimi und Bro #1. Danke für den tollen Einblick. Das macht einen richtig nachdenklich und man will noch viel mehr erfahren. Ich muss auch mal zu meinem Geburtsort reisen 🙂

    Viele Grüße. Viktor

  3. Ja super ! Das ist doch mal ein buntes Leben ! Schön … jetzt muss ich nur noch schauen, ob mein neuer Audi auch die legendäre Schnurbefestigung am Fahrersitz hat … :o) … wünsche euch viele weitere Abenteuer … LG … der vom See

  4. Wirklich schön. Danke, dass ihr es mit uns teilt.

  5. Heilige Axt! Schön von euch beiden wieder zu hören und dass mit der Homepage jetzt wohl alles klappt 😉 Danke für die bisherigen Bilder aus der Türkei und aus Dshambul! Schöne Weiterreise und liebe Grüße von Denis und mir!

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